Wenn wir die Redewendung, der hat doch „ein Brett vor dem Kopf“ nutzen, dann meinen wir, das der Mensch, der uns gegenüber steht
- begriffsstutzig ist
- sich nicht gerade intelligent verhält
- keine Lösung für seine Problematik findet
- sich sogar extra „dumm“ anstellt
Ursprünglich stammt die Redensart „ein Brett vor dem Kopf haben“ aus dem bäuerlichen Bereich.
Im Mittelalter war es Sitte generell Ochsen als Zugtiere für die schwere Feldarbeit zu nutzen.
Da Ochsen aus Erfahrung eher störrisch sind, versuchten die Bauern mit einem Ochsen-Geschirr, den Ochsen weniger Freiheit zu lassen und unterdrückten damit die Dickschädeligkeit dieser Tiere.
Daher hatten Ochsen früher in der Landwirtschaft ein sogenanntes Kopfgeschirr an.
Das Brett sorgte dafür, dass diesen Tieren die Sicht genommen wurde. Da Ochsen schreckhaft sind und wenn sie sich scheuten auch schwer zu bändigen waren.
Dadurch konnte der Bauer die Zug-Ochsen besser führen und die schwere Feldarbeit mit diesen Tieren wurde leichter.
Was jedoch auch gemeint sein kann ist das hölzerne Stirnjoch, dass den Ochsen früher vor die Hörner gelegt wurde.
Ochsen werden im Sprachgebrauch gerne als „dumm“ bezeichnet. Daher liegt die Vermutung nahe, dass das Stirnjoch das Denken behindern könnte und sich so die Redewendung entwickelt hat. Denn ursprünglich wurde die Redensart nicht mit dem Denkvermögen in Zusammenhang gebracht.
Die Ausdrucksweise „ein Brett vor dem Kopf haben“ wurde erstmalig im Jahre 1817 benannt.
Aus dem Oppositions-Blatt, oder weimarische Zeitung, Bände 3-4:
„Diese seltsame Entschuldigung sagt soviel, als: nicht die Zensur, sondern die Zensoren unterdrücken in Wien die Geistesfreiheit. Dieß aber ist gerade das Schlimme, daß Leute, die, wie der Einsender sagt, ein Bret vor dem Kopfe haben, zu Zensoren bestellt werden“
Heute benutzen wir die Redewendung wenn
- wir etwas nicht sofort verstehen
- uns das was wir sagen möchten nicht einfällt
- wir den Zusammenhang nicht nachvollziehen können
Dann brauchen wir eine andere geistige Bewegung.
Denn ein Brett haben wir nur dann vor dem Kopf, wenn wir gerade in unserem Gehirn nicht in das Areal kommen in dem wir die Information schon einmal abgespeichert haben.
Machen Sie doch dazu eine Übung:
Um wieder kreativ zu werden, dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, ist es manchesmal sinnvoll sich zu bewegen:
- stehen Sie auf
- gehen sie aus der Situation
- holen Sie sich einen Kaffee/Tee
- machen Sie das Fenster auf und lassen frische Luft in den Raum
Denn schon eine kurze Bewegung regt Ihr Gehirn an. Die neuronalen Verbindungen in Ihrem Gehirn werden aktiv und Ihr „Brett vor dem Kopf“ ist weg.
Bis zur nächste Redewendung.