Manchesmal drücken wir Gefühle aus, ohne uns jedoch bewusst darüber zu sein, dass es sich um ein unechtes Gefühl handelt.
Gleichwohl wir das Wort Gefühl ausdrücken, stecken dahinter unsere eigenen Interpretationen oder unsere Gedanken.
Echte Emotionen sind meist sichtbar und lassen sich gut erkennen in Form von, Tränen laufen über das Gesicht, Freude, Trauer, Wut oder erröten.
Unechte Gefühle sind das Resultat von Pseudogefühlen, die ein Gefühl umschreiben, jedoch die echte Sinneswahrnehmung ausklammern.
Dahinter steckt, dass, wenn wir über Gefühle sprechen, meist eine Bewertung in unseren Gedanken mitschwingt.
Diese Bewertung sorgt dafür, dass wir gar nicht unser echtes Gefühl beschreiben, sondern die Auslegung des Gefühls.
Und das nennt sich Pseudogefühl.
Wie entstehen unechte Gefühle?
Den meisten Menschen fällt es schwer, ihre wahren und echten Emotionen zu äußern.
Das kann daran liegen, dass sie als Kind nicht die Möglichkeit hatten, ihre Emotionen zeigen zu dürfen.
Es kann auch sein, dass es Sätze gab wie, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „Jungen weinen nicht“ etc.
Spätestens dann, wenn wir im Erwachsenenalter angekommen sind, haben wir uns dann die echten Gefühle abgewöhnt.
Die unechten Gefühle bekommen dann „freien Lauf“.
Wir äußern unechte Gefühle und denken vermeintlich, dass wir über echte Gefühle sprechen.
Stattdessen verstecken wir sie oder noch viel mehr, wir unterdrücken sie.
Dabei sind sie so unendlich wichtig, denn sie sind der Richtungszeiger auf dem direkten Weg zu unseren Bedürfnissen.
Unsere echten Gefühle zeigen uns, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder im Mangel.
Wie können Sie Ihre echten Gefühle von den unechten unterscheiden?
Zufriedenheit, Trauer, Wut, Ärger, Glück – diese Gefühle kennen Sie.
Was jedoch den meisten Menschen nicht bewusst ist, dass Gefühle die Pforte zu unseren Bedürfnissen sind.
Sie fühlen sich wohl, dann wenn die Bedürfnisse gestillt sind.
Sind die Gefühle jedoch im Mangel, fühlen wir uns erschöpft, sind wütend, unzufrieden, irritiert, oder wir sind hungrig und durstig.
Sprechen Sie über gekränkt, enttäuscht oder verletzt zu sein, dann sind das keine echten Sinneswahrnehmungen.
Bei diesen Formulierungen handelt es sich um Schuldzuweisungen und das sind unechte Gefühle.
Stellen Sie sich die Frage:
- Wie fühlt sich z. Bsp.: enttäuscht an?
- Wo spüren Sie dieses Gefühl?
Wie können Sie die echten von den unechten Gefühlen differenzieren?
Das ist anfänglich nicht ganz einfach, doch es ist machbar.
Um es Ihnen zu erleichtern gibt es dafür einen „Erste-Hilfe-Merksatz“ für den Alltag:
Nach dem Satzbeginn “Ich fühle mich…” folgen oft Gedanken.
Sätze mit Emotionen beginnen mit “Ich bin…”
Tipps, mit denen Sie lernen können Ihre Emotionen zu verstehen.
Tipp Nr. 1
Sie brauchen dafür 2 – 5 Minuten Zeit.
Denken Sie an eine Situation aus Ihrem Alltag der letzten Woche, in der Sie über eine Person geurteilt haben.
Stellen Sie sich die Situation vor, vielleicht mit geschlossenen Augen.
Wie fühlt es sich an, über einen anderen Menschen zu urteilen?
Was fühlen Sie, wenn Sie so über die andere Person denken?
Tipp Nr. 2
Dafür sollten Sie zu zweit sein und
Sie benötigen 30 Minuten Zeit.
Verabreden Sie sich mit Ihrem Partner.
Jeder berichtet 10 Minuten von seinem Tag.
Gleichzeitig spürt der Sprechende in sich hinein und nimmt die Gefühle wahr.
Verbalisieren Sie diese, während der Partner zuhört.
Danach schildert der zuhörende Partner ca. 5 Minuten seine Wahrnehmung.
Der Sprechende hat durch die Empfindung die Möglichkeit zur Reflexion.
Danach wird getauscht und der Zuhörende darf erzählen.
Echte Emotionen sind körperlich spürbar.
Erlauben Sie sich, wenn Sie über Ihre Gefühle sprechen, ICH-Botschaften zu verwenden.
Viel Spaß beim Üben.
Ich wünsche Ihnen eine ausdrucksvolle Woche.
Passen Sie gut auf sich auf und
bleiben Sie bitte gesund.