Redewendung: Jemanden „im Stich“ lassen.
Wenn wir einen Menschen in einer Notsituation alleine lassen, sprich ihn vielmehr seinem Schicksal überlassen, dann fühlt sich dieser Mensch sprichwörtlich, „im Stich“ gelassen.
Doch woher stammt diese Redewendung?
Wir benutzen täglich Redewendungen.
Bei den meisten Redensarten geht es Ihnen bestimmt wie mir.
Ich benutze diese zwar, nichtsdestoweniger war ich mir bislang nicht bewusst woher diese stammen.
Viele Redewendungen sind sehr alt und haben ihre Quelle sogar im 15. Jahrhundert oder älter.
Im Rahmen meiner täglichen Beziehungs-Coachings begegnete mir die Eine oder Andere Redewendung.
Das hat mich ermutigt, nachzuforschen weshalb wir noch heute in dieser Art Dinge auszudrücken.
Diesen Monat steht die Redewendung sich „im Stich“ gelassen fühlen im Mittelpunkt.
Die Redewendung jemanden „im Stich“ lassen stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Damals ahmten städtische Bürger die zu dieser Zeit gängigen Ritterturniere nach.
Ließ damals ein Knappe seien Gefährten, sprich Rittersmann, alleine, setzte er ihn aller größten Gefahren, gegenüber Schwertern und Lanzen seiner Gegner aus.
Er ließ ihn sprichwörtlich „im Stich“.
Noch gegenwärtig werden beim Turnierreiten viele Entscheidungen durch das sogenannte Stechen oder den Stich entschieden.
Gleichwohl Turniere längst nicht mehr mit Waffen ausgetragen werden.
Fühlen sich Menschen Gefahren ausgesetzt oder alleine gelassen, dann verwenden sie meistens die Redewendung, dass sie sich im Stich gelassen fühlen.
Verlässt ein Partner den anderen, so sprechen viele Verlassen ebenfalls davon im Stich gelassen zu sein.
Und in so mancher Diskussion in Meetings braucht der Gegner stichhaltige Argumente um sich gegen die Angriffe seines Gegenübers zu wehren.
In manchen Gegenden wird heute noch das Wort Stich für eine steile Wegstrecke benutzt.
Das bedeutete früher, dass so mancher Fuhrmann seinen Wagen für kurze Zeit sprichwörtlich im Stich lassen musste um sich zusätzliche Pferde für den steilen Anstieg besorgen musste.
Ob diese Version „hieb und stichfest“ ist, ist allerdings fraglich. 😉
Bis zur nächste Redewendung.