Sich zu trennen ist erfahrungsgemäß äußerst schmerzhaft und emotional enorm belastend.
Vorwiegend bekommt der Verlassene die komplette Anteilnahme wobei bekanntermaßen doch Beide leiden.
Und dennoch, sind heutzutage noch immer Trennungen mit vielen Schuldgefühlen, Ängsten und der Scham, es nicht geschafft zu haben, belegt.
Nach wie vor sind es eher die Frauen, die vor der Entscheidung sich zu trennen, zurückschrecken.
Sie bleiben in der Beziehung auch wenn längst nicht mehr vieles gut läuft, nehmen Rücksicht, vor allem wenn Kinder mit im Boot sitzen und halten aus.
Das bedeutet nicht, dass es Männern leichter fällt.
Dennoch entscheiden sie sich schneller und vermeiden Situationen, in denen sie nicht mehr glücklich sind.
Vor allem dann, wenn sie keinerlei Hoffnung mehr haben, dass sich der Zustand, der sie unglücklich macht, verändert.
Sich zu trennen ist häufig eine sehr mutige Entscheidung.
Soll ich mich trennen oder besser bleiben?
In den wenigsten Fällen ist eine Beziehung ausschließlich harmonisch oder konfliktfrei.
In den seltensten Momenten vom puren Glück überschüttet.
Zu einer Beziehung gehören Unterhaltungen, Gemeinsamkeiten, Zeit für Kommunikation, Nähe, Intimität, Sexualität, Vertrauen und eine gehörige Portion an Kompromissbereitschaft.
Drehen sich Paare ständig in ihren Teufelskreisen von Anschuldigungen, Unterstellungen, Vorwürfen und Angriffen, bleiben am Ende nur noch Streiterei und Stress.
Streiterei als Kommunikationsmittel ist nicht nur sehr zerstörerisch, sondern auch extrem kraftraubend und ermüdend.
Und doch gibt es Paare, die trotz heftiger Auseinandersetzungen in ihrer Beziehung ausharren und weiterhin unglücklich sind.
Stattdessen wird weiter miteinander gekämpft, mit allen Waffen die den Beziehungspartnern zur Verfügung stehen.
- Weshalb sind wir noch zusammen?
- Was tue ich mir da an?
- Wieso gehe ich nicht?
Das sind meist die Fragen, die sich diese Menschen stellen und dennoch bleiben sie.
Weshalb trennen sich Paare nicht, sondern bleiben in der Beziehung?
Angst ist ein wesentlicher Antreiber für das Ausharren in einer Beziehung.
Nicht selten ist es die Unsicherheit der finanziellen Ungewissheit.
Dazu kommt noch, dass Eltern, Freunde und ab und zu auch der Partner mit dem Phänomen des “ schlechten Gewissen“ arbeiten.
Meist sind es auch quälende Fragen, wie:
- Vielleicht haben wir ja noch nicht alles versucht?
- Ist das moralisch anstößig, denn wir haben uns in der Kirche ein Versprechen geben?
- Werde ich jemals wieder einen Partner finden?
- Schaffe ich das finanziell?
Es ist schwer, dem Gegenüber zu sagen, dass es nicht mehr geht und noch schwieriger zu sagen: “Ich trenne mich“.
Wie trennen sich Paare?
Die eine Sorte Paare schweigen über den Wunsch sich zu trennen oder warten ab, dass der Andere diesen Schritt macht, um als Saubermann aus der Situation zu gehen.
Die andere Sorte, macht über Nacht Nägel mit Köpfen und konfrontiert das Gegenüber mit der Entscheidung ohne je zuvor darüber geredet zu haben.
Bei dieser Art stürzt der Partner ins leere.
Die dritte Sorte sucht sich ein Sprungbrett.
Das bedeutet, dass es bereits eine neue Beziehung gibt, welche die alte Partnerschaft ablöst.
Und die nächste Art der Trennung ist das Mega-Drama.
Streiten bis der Arzt kommt, mit allem was zur Verfügung steht.
Instrumentalisierung von Kindern, Eltern und Freundeskreis und zusätzlich purer Zerstörung.
Unter dem Motto:
“Und wenn ich selbst dabei drauf gehe, du gehst mit“.
Doch es gibt auch eine Möglichkeit sich Erwachsen zu trennen.
Diese Paare sprechen miteinander, gehen den schmerzhaften Weg gemeinsam, ohne Schuldzuweisung und Dramen.
Bei dieser Art der Trennung werden alle offenen Fragen geklärt, sodass jeder den Weg durch die Trennungs-Phasen gehen kann.
Eines lässt sich jedoch nicht vermeiden.
Das eine Trennung abläuft ohne Schmerzen, Tränen und Emotionen.
Gibt es einen freundschaftlichen Umgang nach einer Trennung?
Die Antwort ist Ja und Nein.
Bei manchen Trennungen ist es in Ordnung nichts mehr miteinander zu tun zu haben.
Meist ist es nicht machbar, wenn Lügen und Untreue das Thema des Beziehungsendes war.
Begegnen sich Paare nach der Trennung mit Respekt und Wertschätzung, dann ist ein freundschaftlicher Umgang nach dem Ende machbar.
Jedoch braucht das Zeit.
Doch Sie haben es selbst in der Hand, ob sie die Trennung konstruktiv oder zerstörerisch gestalten – das ist Ihre Entscheidung
Ich wünsche Ihnen eine sorgenfreie Woche.
Passen Sie gut auf sich auf.