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Lesedauer ca.: 4 Minuten

Wie Sie emotionale Distanz in der Ehe überwindenn, iebevoll und wertschätzend – statt nebeneinander zu funktionieren

Es gibt diesen Satz, den ich in meiner Arbeit als Paarberaterin und Beziehungscoach immer wieder höre:
👉 „Wir funktionieren nur noch.“

Die Kinder sind versorgt, die Arbeit läuft, Termine werden koordiniert, Rechnungen bezahlt. Von außen betrachtet wirkt alles stabil, organisiert, sogar erfolgreich. Doch innerlich? Da herrscht oft Leere. Nähe wird zur Seltenheit, Gespräche drehen sich um To-do-Listen, und das Gefühl von „wir zwei gegen den Rest der Welt“ ist längst verblasst.

Vielleicht ertappen Sie sich selbst dabei: Sie teilen Tisch und Bett, aber nicht mehr Ihr Herz. Sie organisieren ein Leben, aber kein Miteinander. Sie leben nebeneinander – statt miteinander.

Die Frage, die sich dann unausweichlich stellt:
👉 Funktionieren Sie nur noch – oder lieben Sie sich noch?


Aus welchem Grund so viele Paare im Funktionsmodus landen

Emotionale Distanz in der Ehe entsteht nicht von einem Tag auf den anderen. Sie schleicht sich leise ein, während der Alltag mit all seinen Anforderungen den Ton angibt.

  • Perfekt durchgetakteter Alltag: Beruf, Kinder, Haushalt, soziale Verpflichtungen – Paare managen heute ein Projekt nach dem anderen. Liebe fällt da oft hinten runter.
  • Endlose Wahlmöglichkeiten: Alles ist möglich – und genau das überfordert. Wer permanent Entscheidungen trifft, verliert oft das Wesentliche aus dem Blick.
  • Ungesagte Bedürfnisse: Viele Menschen trauen sich nicht, klar zu sagen, was sie wirklich brauchen. Stattdessen schweigen sie – in der Hoffnung, der andere würde es schon spüren.
  • Äußere Erwartungen: Was die Familie denkt, was Kolleginnen und Kollegen erwarten, was „man“ tut – all das lenkt von den eigenen Wünschen ab.

So entsteht eine Routine, die zwar Sicherheit gibt, aber innerlich erstarren lässt.

emotionale Distanz in der Ehe überwinden. Sabine Lahme aus Düsseldorf erklärt im Artikel wie Sie das ändern

Die Folgen von emotionaler Distanz

Emotionale Distanz ist wie ein unsichtbarer Graben zwischen zwei Menschen. Sie sehen sich, Sie sprechen miteinander – und doch bleiben Sie auf Ihrer Seite des Ufers.

Die Folgen sind spürbar:

  • Gespräche werden oberflächlich.
  • Nähe und Intimität nehmen ab.
  • Konflikte häufen sich oder werden vermieden, bis sie explodieren.
  • Unsicherheit wächst: „Liebt er oder sie mich überhaupt noch?“

Viele Paare beschreiben es so:
👉 „Wir sind wie Mitbewohner – aber nicht mehr wie Liebende.“


Der Grund wieso Nähe das Fundament jeder Ehe ist

Nähe ist kein Luxus, sondern die Basis jeder erfüllten Partnerschaft. Ohne Nähe verliert Liebe ihre Kraft.

Nähe bedeutet nicht nur körperliche Intimität, sondern vor allem emotionale Verbundenheit: das Gefühl, gesehen, verstanden und angenommen zu werden.

Wenn Nähe fehlt, versiegt die Quelle, aus der Ihre Beziehung sich nährt. Nähe schenkt Geborgenheit, sie macht Sie mutig und gibt Ihnen Energie für den Alltag.

Reflexionsfrage:
Wann haben Sie zuletzt das Gefühl gehabt, Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin wirklich nahe zu sein?


Wege aus dem Funktionsmodus

Die gute Nachricht: Emotionale Distanz in der Ehe überwinden ist möglich. Sie ist kein Endpunkt, sondern ein Signal. Ein Weckruf, wieder bewusst in Beziehung zu treten.

1. Den Autopiloten ausschalten

Fragen Sie sich ehrlich: Tun Sie Dinge, weil Sie wirklich wollen – oder weil Sie glauben, sie müssten getan werden?

Schon kleine Veränderungen reichen:

  • Statt den Fernseher einzuschalten, bewusst eine halbe Stunde spazieren gehen.
  • Statt WhatsApp zu scrollen, die Hand des Partners nehmen.

2. Offene Kommunikation üben

Das klingt banal – ist jedoch oft das Schwierigste. Sagen Sie klar, was Sie brauchen. Nicht als Vorwurf, sondern als Wunsch.

  • Statt: „Du interessierst dich gar nicht für mich.“
  • Besser: „Ich wünsche mir, dass wir uns heute Abend Zeit für ein Gespräch nehmen.“

3. Konflikte nicht aufschieben

Unausgesprochene Konflikte sind wie kleine Risse in einer Brücke. Je länger sie unbeachtet bleiben, desto tiefer wird der Graben. Sprechen Sie Spannungen an, bevor sie groß werden.

4. Berührung zulassen

Oft unterschätzt: Körperliche Nähe baut emotionale Nähe auf. Eine Umarmung, ein Kuss, eine Hand auf der Schulter – diese Gesten öffnen mehr Türen als tausend Worte.

5. Gemeinsame Rituale schaffen

Ein gemeinsamer Kaffee am Morgen, ein wöchentlicher Spaziergang, ein Abend ohne Handy – Rituale geben Ihrer Beziehung einen Rhythmus und schaffen Verbindung.


Mein Impuls für Sie

Stellen Sie sich die Frage:
👉 Wollen Sie nur nebeneinander funktionieren – oder wieder lieben?

Die Antwort liegt in Ihren Händen. Nähe beginnt bei Ihnen – mit dem ersten Schritt, den Sie gehen.

Impulsgespräch

Kleine Übung für den Alltag

Ich lade Sie zu einer einfachen, aber wirkungsvollen Übung ein:

  • Nehmen Sie sich heute Abend zehn Minuten Zeit.
  • Setzen Sie sich Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin gegenüber.
  • Schauen Sie sich in die Augen, ohne zu sprechen.

Spüren Sie, was passiert: Unruhe? Nähe? Lachen? Vielleicht Tränen?
👉 Diese Übung schafft einen Raum, in dem Worte nicht nötig sind – und Herz wieder Herz berührt.


Praxisbeispiel: Wie Paare Nähe neu beleben können

Ein Paar, das zu mir kam, erzählte: „Wir reden nur noch über Termine, Kinder und Arbeit.“ Beide fühlten sich einsam – obwohl sie zusammenlebten.

Wir begannen mit kleinen Schritten: Jeden Abend 15 Minuten ohne Handy, nur sie beide. Anfangs war es ungewohnt, fast peinlich. Doch nach einigen Wochen sagten sie: „Wir haben uns wiedergefunden. Wir lachen wieder miteinander.“

Das zeigt: Nähe lässt sich neu beleben. Sie braucht nicht viel – nur Bewusstsein und Mut, alte Muster zu durchbrechen.


Vertiefende Reflexion: Wo beginnt Veränderung?

Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Und was, wenn mein Partner gar nicht mitmachen will?“
Eine wichtige Erkenntnis ist: Veränderung beginnt immer bei Ihnen selbst. Wenn Sie Ihr Verhalten ändern, verändern Sie automatisch die Dynamik zwischen Ihnen.

Fragen, die Ihnen Klarheit schenken können:

  • Was wünsche ich mir wirklich von meiner Ehe – Sicherheit oder Leidenschaft?
  • Wo verliere ich mich im Alltag, statt bewusst Zeit zu schenken?
  • Welche Gesten oder Worte könnte ich morgen nutzen, um meinem Partner zu zeigen: „Ich sehe dich.“

Wenn Nähe fehlt, wächst der Zweifel

Viele Menschen fragen sich irgendwann: „Ist das überhaupt noch Liebe – oder nur Gewohnheit?“

Doch oft ist es nicht die Liebe, die fehlt. Es ist die Pflege der Liebe. Beziehungen brauchen Aufmerksamkeit, so wie Pflanzen Wasser brauchen. Ohne Pflege vertrocknen sie. Mit Fürsorge können sie neu erblühen – selbst nach Jahren der Distanz.


Wann Beziehungs-Coaching sinnvoll ist

Manchmal reicht es nicht, allein wieder zueinanderzufinden. Dann kann ein neutraler Blick helfen.

Beziehungs-Coaching bietet sofortige Hilfestellung, indem es Kommunikation stärkt, Muster sichtbar macht und konkrete Werkzeuge an die Hand gibt.

Ich habe oft erlebt, dass schon wenige Sitzungen reichen, um den Funken wieder zu entfachen.

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Sabine Lahme

Beziehungs-Coach mit jahrelanger Erfahrung als geprüfte Psychologische Beraterin. Systemischer Coach für die Bereiche private Partnerschaft, berufliche und private Entwicklung, Unternehmens-Coach, Management-Coach, Fach- und Führungskräfte-Coach, Expertin bei Ehekrisen, Paarkonflikte und Beziehungsproblemen, zertifizierte Mediatorin sowie Resilienztrainerin.