Leben Paare über viele Jahre in einer Beziehung, dann sind Konflikte oft unabwendbar.
Sind Paare eher gleichartig, so haben diese auch erfahrungsgemäß eine konfliktfreie, und äußerst stabile Beziehung.
Jedoch bedeutet das nicht, dass diese Paare ohne Konflikte durch die Beziehung gehen.
Was jedoch alle Paare gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass, je mehr ungelöste Konflikte in einer Beziehung vorkommen desto instabiler ist die Partnerschaft.
Das bedeutet nicht, dass Paare, die sich sehr einig sind, nicht streiten.
Die meisten Konflikte, in konfliktbeladenen Beziehungen sind banal und würden sich durch eine gute und wohlwollende Kommunikation lösen lassen.
Die Streitigkeiten umfassen u.a. folgende Themen:
- Arbeitsteilung im Haushalt
- Kindererziehung
- Umgang miteinander als Paar
- Werte und Ziele
- Ansichten
- Unstimmigkeiten
Warum Konflikte in einer Beziehung unvermeidlich sind
In einer Beziehung können Konflikte nicht vermieden werden.
Es ist normal, dass zwei Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Hintergründen aufeinandertreffen und Meinungsverschiedenheiten haben.
Konflikte können jedoch auch dazu führen, dass eine Beziehung gestärkt wird, wenn sie konstruktiv ausgetragen werden.
Konstruktiver Streit bedeutet, dass beide Partner ihre Standpunkte klar darlegen und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Dabei sollten beide respektvoll miteinander umgehen und darauf achten, den anderen nicht persönlich anzugreifen. Wenn Sie konstruktiven Streit in Ihrer Partnerschaft anwenden möchten, ist es wichtig, offen und ehrlich zu sein und Ihre Bedürfnisse und Wünsche klar zu kommunizieren. Achten Sie auch darauf, wie Ihr Partner auf konstruktive Kritik reagiert.
Wenn er oder sie defensiv reagiert oder sich angegriffen fühlt, kann es helfen, die Situation zu entschärfen und später erneut darüber zu sprechen. Die Vorteile von konstruktivem Streit sind zahlreich: Eine offene Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse auszuräumen und das Vertrauen zwischen den Partnern zu stärken. Außerdem kann ein gemeinsames Lösen von Problemen dazu beitragen, dass sich beide Partner gehört und verstanden fühlen – was wiederum das Gefühl von Verbundenheit in der Beziehung erhöht. Zusammenfassend lässt sich sagen:
Konflikte sind unvermeidlich in einer Beziehung – aber wenn sie konstruktiv ausgetragen werden, können sie dazu beitragen, dass die Beziehung wächst und gedeiht.
Wie wirken sich hitzige Konflikte auf die Partnerschaft aus?
John Gottman, amerikanischer Psychologe und Professor für Psychologie der University of Washington, hat herausgefunden, was die KO-Kriterien für eine Partnerschaft sind.
Er nannte diese, die 4 apokalyptischen Reiter.
- Kritik (Schuldzuweisungen und Verurteilungen)
- Verteidigung (Verleumdung und Rechtfertigung)
- Rückzug (mauern, zumachen bis hin zum Schweigen)
- Verachtung (herabwürdigen)
Zusätzlich hat John Gottmann über viele Jahre durchleuchtet, wie sich heftige Konfliktsituationen auf die Partnerschaft auswirken und was Paaren hilft um dauerhaft Konfliktsituationen aufzulösen.
Wobei nicht davon auszugehen ist, dass Konfliktsituationen vermeidbar sind, sondern entscheidend ist die Art und Weise, wie Konflikte aufgelöst werden.
Was sind die häufigsten Konflikte in Partnerschaften?
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Vorwürfe machen, statt Bitte äußern:
Meist wird in konfliktbeladenen Situationen statt einer Bitte ein direkter Vorwurf geäußert.
In schwierigen Situationen neigen viele Menschen oft dazu, sich auf Vorwürfe zu konzentrieren, anstatt sich in einer respektvollen Art und Weise auszudrücken. Doch warum ist das so? Vielleicht liegt es daran, dass wir uns in unserer Frustration verfangen und uns nicht bewusst sind, wie unsere Worte auf andere wirken. Vielleicht haben wir auch Angst, dass unsere Bitte nicht erfüllt wird und greifen daher zu einer aggressiveren Herangehensweise. Doch sollten wir bedenken, dass Vorwürfe oft zu einem noch größeren Konflikt führen und unsere Beziehungen belasten können. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie wir unsere Worte wählen und uns daran erinnern, dass eine Bitte in vielen Fällen viel effektiver ist als ein Vorwurf.
Wählen Sie vielleicht die folgenden Formulierungen?
- nie machst Du..
- immer muss ich..
Besser wäre stattdessen:
- ich bitte Dich, mich bei der Hausarbeit zu unterstützen
- ich benötige Unterstützung bei……
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Rechtfertigen, statt den Grund dafür nennen:
Die meisten Menschen reagieren, sobald sie angegriffen werden.
Angriff produziert Gegenangriff und der Teufelskreis hat die Streitparteien voll im Griff.
Besser ist den Grund zu nennen, oder nach dem Grund zu fragen, weshalb es gerade so ist wie es ist.
Denn meist gibt es einen guten Grund, weshalb jemand wütend, traurig, sauer oder irritiert ist.
Es ist nunmal ein menschliches Phänomen, dass wir uns oft angegriffen fühlen, sobald uns jemand kritisiert oder uns seine Meinung aufdrängen möchte. Doch anstatt sofort in den Rechtfertigungsmodus zu gehen und einen Gegenangriff zu starten, sollten wir uns fragen, was der Grund für diese Reaktion ist.
Denn meist steckt dahinter ein tieferliegendes Problem, das uns emotional belastet. Vielleicht haben wir uns ungerecht behandelt gefühlt oder sind frustriert über eine bestimmte Situation. Indem wir den Grund für unsere Reaktion nennen oder danach fragen, können wir Missverständnisse aus dem Weg räumen und Konflikte vermeiden.
Denn nur so können wir eine offene und ehrliche Kommunikation aufrechterhalten und uns gegenseitig besser verstehen.
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Rückzug, statt Kommunikation
In Konfliktsituationen, verweigert nicht selten ein Partner durch Rückzug und Schweigen den Austausch.
Besser wäre, in einer heftigen Diskussion, um eine kleine Pause zu bitten, statt aus dem Gespräch komplett auszusteigen.
In Konfliktsituationen kann es schnell passieren, dass einer der Partner den Austausch verweigert und sich durch Rückzug und Schweigen aus der Diskussion zurückzieht. Doch ist das wirklich der beste Weg, um eine Lösung zu finden? Wir alle wissen, dass eine heftige Diskussion schnell in einer Sackgasse enden kann und dass es manchmal schwierig ist, die eigenen Emotionen im Zaum zu halten. Doch anstatt komplett aus dem Gespräch auszusteigen, wäre es doch viel besser, um eine kleine Pause zu bitten.
Eine kurze Verschnaufpause kann Wunder bewirken und uns die Möglichkeit geben, unsere Gedanken zu ordnen und uns wieder zu sammeln. So können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren und gemeinsam eine Lösung finden. Also, wenn du das nächste Mal in einer hitzigen Diskussion steckst, denke daran: Eine kleine Pause kann oft Wunder bewirken!
Was hilft in Konfliktsituationen?
Wenn Sie die folgenden Punkte beachten fällt es Ihnen leichter um Konflikte deeskalieren zu können.
- Versuchen Sie im Konflikt Ihren Partner zu verstehen.
- Verwenden Sie ICH-Formulierungen, statt Du-Botschaften.
- Fragen Sie, ob Sie etwas richtig verstanden haben, anstatt Aussagen zu machen.
- Sagen Sie nicht “NEIN“ zu Konflikten, denn diese sind meist unvermeidbar.
- Suchen Sie nach wundervollen gemeinsamen Highlights, denn positive Erinnerungen sind ein gutes Rezept für eine wohlwollende Beziehung.
- Vermeiden Sie den Machtkampf.
Und vor allem, streiten Sie nicht vor anderen Menschen.
Sie haben es selbst in der Hand ob Güte oder heftiger Streit Sie begleitet.
Ich wünsche Ihnen eine konfliktfreie Woche.
Passen Sie gut auf sich auf.