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Lesedauer ca.: 4 Minuten

Sie kennen das Spiel wenn wir Nähe sabotieren?
Ein Mann läuft Ihnen hinterher? Langweilig.

Er kommt nicht? Plötzlich spannend.


Sobald er sich bemüht, ziehen Sie sich zurück.
Sie fangen Streit an – ohne Grund – nur um das Kribbeln zu spüren.

Sie sagen: „Ich spüle nicht.“
Gleichzeitig erwarten Sie, dass jemand Ihre unausgesprochenen Bedürfnisse liest.
Sie ziehen sich zurück wie eine Mauer, erklären aber: „Ich bin halt der Typ, der Öl wechselt und den Rasen mäht.“

Klingt widersprüchlich? Ist es.

Klingt toxisch? Ist es.

Und jetzt die unbequeme Wahrheit:
Das sind keine Macken, die man mit einem „5 Tipps für glückliche Paare“-Artikel löst.
Das sind überlebensgroße Signale. Laut, schrill, zerstörerisch. Hier will jemand Nähe sabotieren.
Und wenn Sie diese Muster nicht knacken, machen sie Ihre Beziehung kaputt.


Toxisch heißt nicht böse – jedoch gefährlich

Lassen Sie uns die rosa Brille absetzen.
Toxisch bedeutet nicht: „Sie sind ein schlechter Mensch.“
Es bedeutet: Ihr Verhalten vergiftet Nähe.
Es frisst Vertrauen auf. Es macht Liebe anstrengend, kompliziert, manchmal unerträglich.

Wenn Sie jemanden lieben und gleichzeitig sabotieren, dann nicht, weil Sie böse sind. Sondern weil Sie Angst haben.

  • Angst, abhängig zu werden.
  • Angst, gekränkt zu werden.
  • Angst, dass Nähe sowieso irgendwann weh tut.

Ihr Rückzug, Ihr Streit, Ihr Testen – das ist kein Zufall.
Es ist Ihr Schutzschild.
Nur: Ihr Schutzschild trifft nicht den Schmerz, sondern den Menschen, der Sie liebt.


Ihre Rückzugswand ist keine Stärke

Hören wir auf, Mauern zu romantisieren. Rückzug ist keine „Unabhängigkeit“. Es ist eine Notfalltür.

  • Jedes Mal, wenn Sie keine Gefühle zeigen, erhöhen Sie diese Tür.
  • Jedes Mal, wenn Sie provozieren, trainieren Sie den anderen, sich zu verteidigen – statt zuzuhören.
  • Jedes Mal, wenn Sie erwarten, dass Ihr Partner Gedanken liest, stiften Sie Frust – weil Gedankenlesen nicht funktioniert.

Das Ergebnis?
Sie reden aneinander vorbei.
Sie kämpfen um Macht, nicht um Verbindung.
Ihre Beziehung wird zu einem Strategiespiel – wer gewinnt, wer verliert.
Eine weitere Strategie ist; Nähe sabotieren.

Und Liebe? Die erstickt zwischen den Mauern.


Aus welchem Grund Sie Nähe sabotieren

Kein Mensch sabotiert Nähe aus Langeweile. Sie tun es, weil Ihr Unterbewusstsein überzeugt ist: Nähe bedeutet Gefahr.

Vielleicht haben Sie gelernt: Liebe ist an Bedingungen geknüpft.
Oder Sie haben erlebt: Wer sich öffnet, wird verletzt.
UNter Umständen haben Sie verstanden: Schwäche macht angreifbar.

Ihr System zieht daraus die Gleichung:

  • Nähe = Risiko.
  • Risiko = Schmerz.
  • Also: Rückzug, Streit, Distanz.

Und damit sägen Sie ausgerechnet an dem Ast, auf dem Sie sitzen.
Denn: Sie zerstören genau das, wonach Sie sich sehnen.

Wollen Sie raus aus diesem Teufelskreis? Dann sichern Sie sich jetzt Ihr kostenfreies Impulsgespräch mit mir.

Impulsgespräch

Die typischen Nähe-Sabotage-Muster

Lassen Sie uns mal Klartext reden. Kommt Ihnen von den folgenden Themen eins bekannt vor?

  1. Jagen und Fliehen
    Sobald er Ihnen nachläuft, verlieren Sie das Interesse. Sobald er sich zurückzieht, werden Sie nervös. Ein Tanz aus Nähe und Distanz, der nie Ruhe findet.
  2. Streit als Kick
    Sie provozieren, nur um Spannung zu erzeugen. Kurz fühlt sich das lebendig an. Danach bleibt Leere.
  3. Das Gedankenlesen-Spiel
    Sie erwarten, dass Ihr Partner spürt, was Sie brauchen. Tut er es nicht, sind Sie verletzt. Aber haben Sie es klar gesagt? Nein.
  4. Rückzug als Strafe
    Schweigen. Mauern. Kälte. Nicht, um sich zu sammeln, sondern um zu bestrafen.
  5. Rollen-Ausreden
    „Gefühle sind nicht mein Ding. Ich mach die praktischen Sachen.“ Das klingt pragmatisch, ist aber eine Bankrotterklärung in Sachen Intimität.

Mut zur Sichtbarkeit – oder Sie verlieren

Die einzige Lösung? Mut.
Mut zur Sichtbarkeit.

Nein, das bedeutet nicht, das alles sofort auf den Tisch muß.
Mut bedeutet: eine kleine Tür öffnen. Einen Satz riskieren. Eine echte Regung zeigen.

Beispiel:

„Ich möchte dir sagen, wenn mir etwas wehtut – auch wenn ich zuerst wütend klinge.“

Das ist kein Jammern. Keine Schwäche.
Es ist ein Signal: „Ich will dich teilhaben lassen.“

Über ein Dankbarkeits-Ritual und mehr, wieder Nähe und Sichtbarkeit in der Partnerschaft zu erlangen. Das finden Sie in meinem Leitartikel über

Resilienz in der Partnerschaft


Drei radikal einfache Übungen

Bevor Sie sagen „alles schön und gut, aber wie?“, hier drei brutale Wahrheiten in Form von Übungen:

  1. Statt Streit: Klartext
    Wenn der Drang nach Drama kommt: Atmen. Dreimal.
    Dann sagen Sie: „Ich fühle gerade etwas. Lass uns kurz reden.“
    Das ist erwachsen. Alles andere ist Spielchen.
  2. Übernehmen Sie Verantwortung
    Machen Sie jede Woche eine sichtbare Sache. Müll rausbringen. Einen Einkauf. Und sagen Sie bewusst: „Ich mache das.“
    Warum? Weil Verantwortung Nähe schafft. Wer nur fordert, zerstört.
  3. Gefühle statt Vorwürfe
    „Du machst nie…“ baut Mauern und killt jede Verbindung.
    „Ich fühle mich…“ öffnet die Tür.
    Entscheiden Sie: Tür oder Mauer?

Darf man widersprüchlich sein?

Ja. Sie dürfen Nähe suchen und gleichzeitig Angst davor haben. Sie dürfen sich zurückziehen und später bereuen. Sie dürfen widersprüchlich sein.

Aber hören Sie auf, Ihren Partner zu testen.
Tests sind Gift.
Wer ständig prüft, ob der andere bleibt, sorgt dafür, dass er irgendwann geht.

Wenn Nähe sabotiert wird. Toxische Beziehungen und toxische Musterverhalten. Alles ist lösbar auch bei Nähe sabotieren.

Reflexionsfragen – keine Ausreden

Fragen Sie sich:

  • Wo sabotiere ich Nähe am meisten?
  • Welche Angst steckt dahinter?
  • Welcher kleine Schritt könnte zeigen, dass ich es ernst meine?

Und bitte: hören Sie auf, Ausreden zu suchen.
„So bin ich eben.“ Nein.
So bleiben Sie – wenn Sie nichts ändern.


Nähe ohne Panik? Ja – wenn Sie wollen

Hier die letzte Provokation:
Sie haben die Wahl.
Entweder Sie bleiben im Tanz aus Anziehen und Wegstoßen – und zerstören jede Beziehung, die Sie haben.
Oder Sie lernen, Nähe auszuhalten, ohne Panik, ohne Drama.

Ich begleite Paare, die genau hier stecken. Ich helfe Menschen, ihre Muster zu erkennen und Schritt für Schritt neue Wege zu gehen.

Und ich sage Ihnen: Beziehung ist keine Mutprobe. Beziehung ist eine Entscheidung.


und zum Schluß – ungeschönt

Toxische Muster sind kein Charakterfehler. Aber sie sind auch keine harmlosen Macken. Sie sind Ihr Schutzschild. Nur: Dieser Schild zerstört die Liebe, die Sie wollen.

Hören Sie auf, den anderen zu testen. Hören Sie auf, Drama zu inszenieren. Hören Sie auf, Mauern zu bauen.
Fangen Sie an, sichtbar zu werden. Mit kleinen Schritten, klaren Worten, echter Verantwortung.

Denn: Nähe entsteht nicht durch Spielchen. Nähe entsteht durch Mut.

Ein empfehlenswerter Artikel zum Thema toxische Beziehungen von Bettina Blum beim SWR

„Expertinnen: so erkennt man toxische Beziehungen

Ihre
Sabine Lahme

Beziehungs-Coach mit jahrelanger Erfahrung als geprüfte Psychologische Beraterin. Systemischer Coach für die Bereiche private Partnerschaft, berufliche und private Entwicklung, Unternehmens-Coach, Management-Coach, Fach- und Führungskräfte-Coach, Expertin bei Ehekrisen, Paarkonflikte und Beziehungsproblemen, zertifizierte Mediatorin sowie Resilienztrainerin.