Was ist der Grund, dass uns Verlust oder Trennung schwerfallen?
Trennen sich Paare, dann empfinden sie einen großen Schmerz.
Bedürfnisse wie Klarheit, Sicherheit und Vertrauen geraten in den Mangel und meist empfinden beide eine große Kränkung.
Jeder sucht zwei Dinge in seinem Leben – Bindung und Autonomie.
Und spätestens dann, wenn wir einen Verlust oder eine Trennung durchleben, wird unser Bedürfnis nach Bindung gekränkt.
Bindung, wann entsteht diese?
In der Psychologie, Neurobiologie und Psychiatrie ist es bekannt, dass Verlust oder Trennung sich zeitweilig sehr schmerzhaft anfühlen.
Bindung, dass ist das Bedürfnis, welches wir als Kinder lernen.
Bindung ist daher ein wichtiger Bestandteil für das Leben und wir klammern uns daran fest.
Denn zu Beginn unseres Lebens, ist Bindung das wertvollste was wir Menschen haben.
Die Fingerchen, die nach der Mutter/dem Vater greifen, die Augen, die nach den Bezugspersonen suchen, und Eltern die dann da sind.
Das schafft Bindung.
Verlust oder Trennung, das sind Prozesse die wir uns dagegen als Lernerfahrung antrainieren müssen.
Loslassen, sich zu verabschieden, das sind unkalkulierbare Situationen.
Da wir Menschen alle ein großes Bedürfnis nach Sicherheit haben, sind Prozesse, in denen der Zustand unsicher ist, meist mit Beklemmung und Angst besetzt.
An Kinder ist es deutlich sichtbar, was diese in solchen Fällen machen.
Sie suchen nach Schutz, einer körperlichen Umarmung, nach dem Blickkontakt zu ihren Bezugspersonen.
Bei erwachsenen Menschen ist das nicht anders, jedoch nicht so deutlich erkennbar.
Ist die Angst und die Beklemmung erst aktiv, so suchen auch Erwachsene nach mehr Bindung, Geborgenheit und Schutz.
Gerade bei Verlust oder Trennung ist das ein großes Thema, da der Partner nicht mehr zur Verfügung steht.
Wäre es besser unglücklich zu bleiben?
Für die meisten Paare ist der Status, weiter in einer unglücklichen Beziehung zu leben, wichtiger, als die Partnerschaft aufzulösen und sich zu trennen.
Glücklich zu sein rückt in den Hintergrund, solange die Sicherheit gegeben ist, dass der Partner da ist.
Die tägliche Unzufriedenheit und der bevorstehende Statusverlust werden unwichtig und der Alltag ohne Nähe rückt in den Vordergrund.
So wird das Leben zur täglichen Hölle, jedoch die Trennung weiterhin vermieden.
Fragen Sie sich:
- Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen?
- Weshalb verschließe ich meine Augen?
- In welcher Realität lebe ich?
- Welche Gefühle vernachlässige ich/ oder bleiben auf der Stecke?
Wie gelingt Verlust/Trennung?
Eine friedvolle Trennung gelingt nur dann, wenn alle emotionalen und sachlichen Themen geklärt sind.
Klären Sie die Punkte, die zum Verlust der Partnerschaft beigetragen haben.
Wo Sie sich nicht mehr verstanden gefühlt haben, oder nicht mehr verstanden haben.
- Was hat zur Trennung geführt?
- Welche Dinge stimmten schon sehr lange nicht mehr?
- Wo haben Sie sich nicht mehr wohl gefühlt?
Denn das Ende einer Partnerschaft bedeutet nicht gleichzeitig im Krieg auseinander zu gehen.
Klären Sie gemeinsam die offenen Fragen und gehen Sie respektvoll und wertschätzend mit Ihrem/r Partner/-in um.
Denken Sie bitte daran, dass der Mensch von dem Sie sich trennen kein Ungeheuer sondern der Mensch ist, in den Sie sich einst verliebt haben.
Ich wünsche Ihnen eine sinnvolle Woche.
Passen Sie gut auf sich auf.