Wissen Sie, was mir in all den Jahren meiner Arbeit mit Paaren und Einzelpersonen immer wieder begegnet?
Menschen, die nach außen hin alles haben: Erfolg, Haus, Kinder, Hund, Urlaub. Das volle Programm. Sie wirken wie das Paradebeispiel für ein gelungenes Leben. Doch gleichzeitig zeigt sich, wenn wir genauer hinschauen, etwas anderes: innere Leere, unterschwelliger Frust und ein nagendes Gefühl von „Das kann doch nicht alles sein“.
Und genau hier beginnt meine Arbeit – mit einer unbequemen, aber befreienden Botschaft:
👉 Beziehung beginnt bei dir selbst.
Denn eine erfüllte Partnerschaft kann nur wachsen, wenn Sie erkennen das Beziehung bei dir selbst beginnt und nicht beim Partner.
Der Schein trügt: Wenn das perfekte Bild Risse bekommt
Von außen betrachtet scheint alles stimmig. Sie führen ein Leben, um das Sie andere beneiden würden. Doch innerlich herrscht oft Unruhe. Vielleicht erkennen Sie sich in einem dieser Gedanken wieder:
- „Ich funktioniere nur noch – Partner, Kinder, Job, Verpflichtungen.“
- „Wir reden, aber irgendwie verändert sich nichts.“
- „Ich hoffe, dass mein Partner irgendwann versteht, was ich brauche.“
- „Manchmal frage ich mich, ob ich die falschen Entscheidungen getroffen habe.“
Wenn Ihnen solche Sätze vertraut vorkommen, sind Sie nicht allein. Viele Paare erleben genau diesen Zwiespalt: äußerer Wohlstand – und gleichzeitig innere Entfremdung.
Nähe ohne Klarheit – warum Harmonie nicht alles ist
In vielen Beziehungen gibt es eine große Illusion: Harmonie um jeden Preis.
Sie schweigen, um Streit zu vermeiden. Sie passen sich an, um die Ruhe zu bewahren. Sie hoffen, dass sich die Dinge „von selbst einpendeln“.
Doch das Problem ist offensichtlich: Nähe ohne Klarheit gibt es nicht.
- Wenn Sie Ihre Wünsche verschweigen, entsteht Distanz.
- Wenn Sie Ihre Grenzen nicht setzen, verliert die Beziehung an Lebendigkeit.
- Wenn Sie Konflikte meiden, stauen sich Spannungen an – bis sie irgendwann explodieren.
Liebe ist kein Ort der Anpassung, sondern ein Raum der Echtheit.
Radikale Ehrlichkeit – Klarheit in der Beziehung finden
Viele Menschen fürchten Ehrlichkeit, weil sie Angst haben, den Partner zu verletzen oder zurückgewiesen zu werden. Deshalb wird geschwiegen, beschwichtigt oder im Drama verharrt. Doch gerade dort passiert das Entscheidende: Klärung durch Ehrlichkeit.
Radikale Ehrlichkeit bedeutet nicht, den Partner absichtlich zu kränken. Sie bedeutet, klar zu sprechen, um wirklich zu verbinden. Klarheit kann wehtun, doch sie schafft Vertrauen.
Beispiele für ehrliche Sätze:
- „Ich fühle mich einsam, auch wenn wir nebeneinander sitzen.“
- „Ich brauche mehr Raum für mich – und habe Sorge, dass du das als Ablehnung empfindest.“
- „Ich liebe dich, doch ich wünsche mir, dass wir uns beide weiterentwickeln.“
Solche Worte sind unbequem – und dennoch öffnen sie Türen. Sie bringen Bewegung in eine Beziehung.

Opferrolle oder Gestalter?
Ein Satz, den ich in meinen Sitzungen oft wiederhole: „Sie sind kein Opfer Ihrer Umstände.“
Viele glauben, sie hätten keine Wahl:
- „Mein Partner wird sich nie ändern.“
- „Wir sind einfach zu verschieden.“
- „So ist es eben nach vielen Jahren Ehe.“
Doch das stimmt nicht. Sie haben immer die Wahl – nicht unbedingt darüber, was Ihr Partner tut, aber sehr wohl darüber, wie Sie reagieren, wie Sie kommunizieren und welche Grenzen Sie ziehen.
Warten Sie nicht darauf, dass „irgendwann“ etwas von selbst passiert. Echte Veränderung in der Liebe gelingt erst, wenn Sie verstehen: Beziehung beginnt bei dir selbst – bei Ihrer Haltung, Ihren Grenzen und Ihrer Klarheit.“
Konflikte – Gefahr oder Chance?
Ein weitverbreiteter Irrtum lautet: „Wenn wir streiten, stimmt etwas nicht.“ Doch in Wahrheit sind Konflikte keine Gefahr, sondern Wachstumschancen.
- Wenn Sie Konflikte konstruktiv führen, entsteht Nähe.
- Wenn Sie lernen, klar und gleichzeitig liebevoll zu bleiben, werden Meinungsverschiedenheiten zu Entwicklungsschritten.
Ein Beispiel aus meiner Praxis:
Ein Paar stritt jahrelang über die Wochenendgestaltung. Sie wollte Familienzeit, er brauchte Ruhe. Vorwürfe und Rückzug bestimmten den Alltag. Erst als beide lernten, klar ihre Bedürfnisse zu äußern – ohne Schuldzuweisungen – entstand eine Lösung: feste Zeiten für Ruhe, feste Zeiten für Familie.
Das Ergebnis: weniger Streit, mehr Verbindung.
👉 Mehr darüber, wie Sie innere Stärke aufbauen und als Paar Krisen meistern, lesen Sie in meinem Leitartikel Resilienz in der Partnerschaft.
Alte Muster durchbrechen
Wir alle tragen Muster aus Kindheit, Erziehung oder früheren Beziehungen in uns. Oft laufen sie unbewusst ab und sabotieren unsere Partnerschaften.
Typische Muster sind:
- Harmoniestreben: „Bloß keinen Streit riskieren.“
- Überanpassung: „Ich stelle meine Bedürfnisse zurück, damit es dem anderen gut geht.“
- Kontrollzwang: „Nur wenn ich alles im Griff habe, fühle ich mich sicher.“
Diese Muster führen immer wieder in dieselben Sackgassen. Der erste Schritt zur Veränderung ist Bewusstsein:
- Welches Muster erkenne ich bei mir?
- Wo wiederholt sich ein Konflikt immer wieder?
- Was kostet es mich, so weiterzumachen?
In dem Artikel „Aus welchem Grund sich Beziehungsmuster wiederholen“ geht mein Mann -Michael Lahme tiefer auf dieses Thema ein. Ein lohnenswerter Bericht.
Klarheit statt endlosem Reden – warum Beziehung bei dir selbst beginnt
Vielleicht kennen Sie das: endlose Gespräche, die im Kreis laufen. Immer dieselben Themen, dieselben Vorwürfe, dieselben Tränen.
Doch Veränderung passiert nicht durch Redeschleifen, sondern durch Entscheidungen:
- Mutige Gespräche führen.
- Konsequentes Handeln.
- Grenzen setzen und respektieren.
Manchmal braucht es nicht mehr Worte – sondern klare Taten.
Beziehungen im Alltag – nicht nur am Wochenende
Viele Paare schaffen es, im Urlaub Nähe zu spüren – doch im Alltag bricht alles zusammen: Stress, Kinder, Termine. Die Beziehung rutscht auf die letzte Priorität.
Eine erfüllte Partnerschaft zeigt sich aber im Alltag. In den kleinen Momenten:
- im kurzen Blick am Frühstückstisch,
- im Zuhören, wenn der andere von seinem Tag erzählt,
- in der Bereitschaft, trotz Müdigkeit eine Umarmung zu schenken.
Wenn Nähe nur im Urlaub existiert, dann stimmt etwas nicht. Nähe im Alltag braucht bewusste Entscheidungen.
Mut, aufzuwachen
Der wichtigste Schritt ist der Mut, ehrlich hinzuschauen. Fragen Sie sich:
- „Wo habe ich aufgehört, die Wahrheit zu sagen?“
- „Wo bezahle ich täglich den Preis für mein Schweigen?“
- „Wo darf ich endlich aufwachen und klar werden?“
Ich kann Türen öffnen – gehen müssen Sie selbst. Doch wenn Sie diesen Weg gehen, verändert sich nicht nur Ihre Partnerschaft, sondern Ihr ganzes Leben.
Praktische Impulse für Sie
Damit Sie sofort etwas mitnehmen können, hier ein paar konkrete Schritte:
- Reflexion: Schreiben Sie auf, in welchen Bereichen Sie sich angepasst haben.
- Klarheit: Formulieren Sie einen Satz, der Ihre Wahrheit ausdrückt – ehrlich, ohne Vorwurf.
- Gespräch: Wählen Sie einen ruhigen Moment, um diesen Satz zu teilen.
- Grenzen: Legen Sie eine kleine, klare Grenze fest, die Sie ab sofort einhalten.
- Mut: Beobachten Sie, wie Ihr Partner reagiert – und bleiben Sie bei sich.
Fazit: Beziehung beginnt bei Ihnen
Warten Sie nicht darauf, dass Ihr Partner von selbst merkt, was Sie brauchen.
Warten Sie nicht auf den nächsten Urlaub, um Nähe zu spüren.
Warten Sie nicht darauf, dass sich Konflikte von allein lösen.
👉 Beziehung beginnt bei Ihnen – mit Klarheit, Ehrlichkeit und Entscheidungen.
So entsteht eine lebendige, erfüllte Partnerschaft.
💡 Empfehlung
„Wenn Sie spüren, dass dieser Text Sie berührt, lade ich Sie ein:
- Abonnieren Sie meinen Newsletter LahmeLive Letter, um regelmäßig Impulse für mehr Klarheit und Nähe zu erhalten.
- Oder hören Sie in meinen Podcast LahmeLive- Dein Beziehungspodcast hinein und lassen Sie sich inspirieren.“