Krisen treffen uns nicht sanft. Sie brechen über uns herein.
Plötzlich steht die Welt still – und gleichzeitig läuft sie weiter.
Während Sie noch versuchen zu begreifen, was eigentlich gerade passiert ist, geht das Leben außen vor Ihrer Tür scheinbar ungerührt weiter.
Eine schwere Krankheit. Ein traumatisches Ereignis. Ein plötzlicher Verlust. Ein Moment, in dem nichts mehr ist wie vorher.
Und mittendrin: Ihre Beziehung.
Sie spüren, dass gerade alles wankt – und gleichzeitig soll gerade jetzt die Beziehung stabil bleiben.
Ein Paradox, das viele Menschen in solchen Lebensphasen an ihre Grenzen bringt.
Wenn das Leben stillsteht – und alles andere weitergeht
In der Krise ist nichts mehr selbstverständlich.
Nicht Ihre Kräfte. Nicht Ihre Gedanken. Nicht Ihr Körper. Nicht Ihre Beziehung.
Vielleicht erkennen Sie sich selbst kaum wieder. Vielleicht erschrecken Sie über Ihre eigenen Reaktionen.
Sie funktionieren gerade so – aber es reicht kaum.
Und trotzdem wird erwartet, dass alles irgendwie weiterläuft. Dass Sie wieder „normal“ sind. Wieder funktionieren. Wieder Nähe geben, leisten, lachen.
Doch da ist diese Erschöpfung, die nicht nur körperlich ist.
Diese Leere, die manchmal in Ihnen wohnt.
Diese Unsicherheit, was von Ihnen bleibt – jetzt, wo alles andere wegbricht.
💥 Und dann passiert es:
Ein falsches Wort. Eine Geste zu viel. Eine Reaktion zu wenig.
Der Rückzug. Die Ungeduld. Der Streit.
Viele Paare erleben genau in dieser Phase Spannungen, die nicht nur mit dem akuten Geschehen zu tun haben – sondern mit all dem, was darunterliegt. Mit alten Mustern. Mit nicht ausgesprochenen Wünschen. Mit dem, was bisher nie gesagt wurde.
Und das zeigt: Eine Krise in Ihrem Leben ist auch immer eine Krise in Ihrer Beziehung.
Nicht, weil sie Sie voneinander entfernt – sondern weil sie alles offenlegt, was lange geschwiegen hat.
Eine Krise ist kein Neuanfang – sondern eine Häutung
Oft höre ich: „Wir dachten, die Krise würde uns näherbringen.“
Und ja – das kann passieren. Aber meist nicht sofort. Und nicht ohne Reibung.
Denn eine Krise ist kein romantischer Neustart. Sie ist eine Häutung.
Sie wirft Sie zurück auf das Wesentliche. Auf das, was übrig bleibt, wenn alle Sicherheiten bröckeln.
Wenn der Körper plötzlich nicht mehr mitmacht.
Wenn jede Kraft gebraucht wird, um den Tag zu überstehen.
Wenn Ihr eigenes Selbstbild zerbricht – weil Sie sich selbst nicht mehr erkennen.
In dieser Zeit wird Ihre Beziehung oft zur Belastungsprobe. Nicht, weil Ihr Gegenüber versagt – sondern weil Sie beide nicht mehr dieselben sind.
➡️ Die tatsächliche Herausforderung beginnt oft nach der Krise.
Wenn niemand mehr fragt, wie es Ihnen geht.
Wenn die Welt zur Tagesordnung übergeht – jedoch Ihr Inneres weit entfernt von „Alltag“ ist.
Und dann stehen Sie da – in einer Beziehung, die sich vertraut anfühlt und doch fremd geworden ist.
Alte Muster kehren zurück – gerade dann, wenn Sie sie am wenigsten brauchen
Vielleicht waren Sie früher jemand, der sich zurückgezogen hat, wenn es schwierig wurde.
Oder jemand, der alles zusammengehalten hat – auch um den Preis der eigenen Bedürfnisse.
Vielleicht haben Sie gelernt, nicht zur Last zu fallen. Stark zu bleiben. Weiterzumachen.
Diese Überlebensstrategien waren einmal hilfreich.
Doch in der Krise können sie zur Falle werden.
Denn nun brauchen Sie Nähe – aber können sie kaum zulassen.
Sie sehnen sich nach Verbindung – und fühlen sich gleichzeitig isoliert.
Sie möchten verstanden werden – doch sprechen nicht über das, was Sie wirklich bewegt.
👉 Viele Beziehungen scheitern nicht an der Liebe.
Sondern am fehlenden Verstehen. An der Sprachlosigkeit. An den Erwartungen, die unausgesprochen bleiben.
Es sind diese inneren Muster, die jetzt wirken – unbemerkt, automatisch, tief eingeprägt.
Wenn Sie sich fragen:
Aus welchem Grund sind wir plötzlich so weit voneinander entfernt?
Weshalb fühle ich mich allein, obwohl mein Partner da ist?
Dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Nicht auf das Verhalten. Sondern auf das Gefühl dahinter. Auf die Geschichte, die jede*r von Ihnen mitbringt.
Was Sie tun können, um gemeinsam durchzukommen
So unterschiedlich Krisen sind – die Wege durch sie haben oft ähnliche Muster.
Was es braucht, ist nicht Perfektion. Sondern Ehrlichkeit. Präsenz. Den Mut, auch das Unaussprechliche zu zeigen.
Hier ein paar Impulse, die helfen können:
✨ Sprechen Sie über Ihre innere Welt
Nicht nur über Fakten. Nicht nur über Diagnosen oder Abläufe.
Sondern über das, was in Ihnen vorgeht: die Ängste. Die Wut. Die Scham. Die Leere.
Auch wenn es roh ist.
Auch wenn Sie keine Worte haben.
Manchmal reicht schon ein Satz wie:
„Ich weiß nicht, was ich brauche – doch ich fühle mich gerade so fremd in mir selbst.“
✨ Hören Sie zu, ohne zu reparieren
Viele Menschen reagieren reflexartig: Sie möchten helfen. Beruhigen. Lösungen finden.
Doch in der Krise ist das meist nicht das, was gebraucht wird.
Manchmal ist das größte Geschenk: Zuhören. Da sein. Nicht weggehen.
Nicht alles muss repariert werden.
Manches darf einfach gesagt werden. Ohne Bewertung. Ohne Ratschläge. Ohne Trost.
✨ Finden Sie neue Formen von Nähe
Wahrscheinlich war Intimität bisher etwas Körperliches. Unter Umständen haben Sie sich über gemeinsame Erlebnisse verbunden.
Doch in einer Krise verändern sich Rollen, Bedürfnisse, Energie.
Fragen Sie sich:
- Wie können wir Nähe leben, wenn Körper und Kraft nicht mehr „funktionieren“?
- Was bedeutet es, einfach da zu sein – ohne etwas zu tun?
Manchmal ist es eine gemeinsame Tasse Tee im Schweigen.
Ein Blick, der sagt: „Ich sehe dich.“
Ein Händedruck, der mehr trägt als tausend Worte.
✨ Erkennen Sie Ihre neue Wahrheit an
Sie sind nicht mehr dieselben wie vor der Krise.
Und das ist keine Katastrophe – sondern eine Chance.
Denn oft fallen in solchen Phasen all die äußeren Hüllen.
Und was bleibt, ist das Wesentliche:
Wer bin ich – “wirklich“?
Was brauche ich – “jetzt“?
Wenn Sie bereit sind, einander in dieser neuen Version zu begegnen, kann daraus eine tiefere, wahrhaftigere Verbindung entstehen.
Verantwortung übernehmen – für das, was jetzt ist
Der größte Schmerz in einer Beziehung nach einer Krise entsteht oft dort, wo Vergleiche dominieren:
- „Früher warst du viel näher.“
- „Ich erkenne dich nicht wieder.“
- „Es war doch mal so leicht zwischen uns.“
Doch das „Früher“ ist nicht mehr.
Und das „Jetzt“ ist noch unklar.
Verantwortung zu übernehmen, heißt nicht, Schuld zu tragen.
Es heißt: bewusst zu wählen, wie Sie heute da sein möchten – für sich und füreinander.
💡 Nähe entsteht nicht durch gemeinsame Vergangenheit.
Sondern durch gemeinsame Gegenwart.
Wenn Liebe nicht mehr leicht ist – aber vielleicht echter
Möglicherweise fühlen Sie sich gerade so weit entfernt von Leichtigkeit, dass der Gedanke an Liebe schmerzt.
Doch genau hier – in der Ungewissheit, im Chaos, in der Verletzlichkeit – zeigt sich oft die tiefste Form der Liebe:
- Wenn jemand bleibt, obwohl Sie sich selbst nicht mehr spüren.
- Wenn jemand zuhört, obwohl Sie nur Stille in sich tragen.
- Wenn jemand sagt: „Ich bin hier“ – ohne Forderung, ohne Drängen.
Beziehung ist kein Schönwetter-Projekt.
Sie wächst dort, wo es weh tut.
Sie vertieft sich dort, wo Sie nicht mehr weglaufen – auch nicht voreinander.
Reflexionsfragen für Sie beide
Wann habe ich zuletzt über meine inneren Empfindungen gesprochen – nicht nur über äußere Umstände?
Was in unserer Beziehung fühlt sich gerade fremd an – und was vielleicht neu?
Wo wünsche ich mir mehr Nähe – und wo mehr Raum?
Was braucht unser „Wir“ jetzt wirklich?
Ich begleite Sie gern
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie gerade auf der Stelle treten – oder sich gegenseitig verlieren –, dann ist das kein Zeichen von Scheitern.
Sondern ein Ruf nach Veränderung. Nach ehrlichem Hinschauen. Nach neuen Wegen.
Sie müssen da nicht allein durch.
Ich begleite Einzelpersonen und Paare in solchen Phasen – mit Klarheit, Wärme und professioneller Tiefe.
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LahmeLive-Podcast
Denn: Es geht nicht um das, was Sie verloren haben.
Es geht um das, was jetzt wachsen darf – in Ihnen, in Ihrer Beziehung, in Ihrem Leben.
Herzlich,
Sabine Lahme
Ihre Beziehungsexpertin