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Lesedauer ca.: 6 Minuten

Paare in der Krise: Wonach Sie wirklich suchen – und wie neue Wege möglich werden

Krisen gehören zu jeder Beziehung. Sie sind kein Zeichen von Scheitern, sondern ein Ausdruck davon, dass zwei Menschen sich entwickeln, dass Leben geschieht und Veränderungen unvermeidbar sind. Und doch fühlt es sich für viele Paare – vielleicht auch für Sie – inmitten einer Krise oft an, als stehe alles auf dem Spiel. Streit, Missverständnisse und Kränkungen bestimmen das Miteinander, Nähe geht verloren, Worte werden schärfer, die Stille immer lauter. Was suchen Paare in solchen Momenten wirklich? Und wie können Sie es schaffen, als Team gestärkt aus einer Krise hervorzugehen?


Verstanden werden – das tiefste menschliche Bedürfnis

Das größte Bedürfnis, das ich in meiner täglichen Arbeit mit Paaren immer wieder erlebe, ist der Wunsch nach Verständnis. Sie wollen gesehen werden – mit Ihren Gefühlen, Ihrer Geschichte, Ihrem Schmerz. Es geht dabei nicht um Schuld oder Rechtfertigung, sondern um die Sehnsucht, dass das, was Sie bewegt, gehört und ernstgenommen wird. Das ist kein Luxus. Es ist das Fundament jeder gelingenden Beziehung.

Praxisbeispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach einem langen Arbeitstag nach Hause. Sie sind erschöpft, gereizt, vielleicht verletzt von einem Gespräch im Büro. Ihr Partner ist ebenfalls angespannt, die Kinder streiten, das Abendessen brennt an. Ein falsches Wort genügt – und schon eskaliert ein Streit über scheinbare Kleinigkeiten. Doch hinter dem lauten Wortwechsel steckt oft die leise Bitte: „Sieh mich. Hör mich. Versteh mich.“ Wenn es Ihnen gelingt, das Bedürfnis hinter den Worten zu erkennen, beginnt ein ganz neuer Dialog.


Die Sehnsucht nach Nähe – gerade in stürmischen Zeiten

Gerade nach einem Streit fühlen Sie sich vielleicht gekränkt, einsam oder verunsichert. Und doch bleibt da diese tiefe Sehnsucht: „Wie finden wir wieder zusammen? Wie kommen wir zurück ins Miteinander?“ Viele Menschen glauben, dass Nähe nur in harmonischen Momenten entsteht. Doch die Erfahrung zeigt: Wahre Verbundenheit wächst oft gerade in den Momenten, in denen wir den Mut haben, unsere Unsicherheiten, Zweifel und Ängste zu teilen.

Praxisbeispiel:
Ein Paar sitzt schweigend auf dem Sofa. Sie sind wütend, er fühlt sich unverstanden. Nach Minuten der Sprachlosigkeit sagt sie leise: „Ich habe Angst, dass du mich nicht mehr liebst, wenn wir so oft streiten.“ Statt darauf zu reagieren, bleibt er einen Moment still – und sagt dann: „Ich habe Angst, dich zu verlieren.“
In diesem Moment entsteht eine neue Nähe, weil beide den Mut haben, ihre Verletzlichkeit zu zeigen.

Impulse für Ihren Alltag:

  • Wagen Sie es, Gefühle wie Unsicherheit, Angst oder Enttäuschung auszusprechen, ohne Vorwürfe zu machen.

  • Nehmen Sie sich vor, in der nächsten Woche bewusst eine Situation zu schaffen, in der Sie einander fragen: „Was brauchst du heute von mir, damit du dich mir nah fühlen kannst?“
    Oft genügt eine Umarmung, ein kurzer Blickkontakt, ein ehrliches „Es tut mir leid“ – und der erste Schritt ist getan.


Wertschätzung: Das Gegenmittel zu Vorwürfen und Distanz

Ein Paar sitzt sich am Tisch gegenüber. Sie nimmt seine Hand. Symbol für Hoffnung und Neuanfang aus der Situation wenn Paare in der Krise stecken

In der Krise taucht oft die Frage auf: „Bin ich meinem Partner noch wichtig? Sieht er oder sie, was ich leiste, was mich ausmacht?“ Wertschätzung ist kein leeres Lob, sondern das ehrliche Wahrnehmen des Anderen – mit all seinen Stärken, Bemühungen und Schwächen. Sie ist der Kitt, der auch in stürmischen Zeiten alles zusammenhält.

Praxisbeispiel:
Julia und Markus haben sich in den letzten Wochen häufig gestritten. Die Stimmung ist angespannt, beide sind dünnhäutig. Eines Abends sagt Markus: „Weißt du, ich bewundere, wie du trotz all dem Stress noch an uns glaubst und versuchst, für uns beide einen Weg zu finden.“ Julia ist überrascht – und plötzlich werden die Vorwürfe kleiner, der Raum für ein Gespräch größer.

Impulse für Ihren Alltag:

  • Schreiben Sie Ihrem Partner heute eine kleine Notiz mit einem Satz, für den Sie dankbar sind. Legen Sie die Notiz an einen Ort, an dem er oder sie sie garantiert findet – auf das Kopfkissen, den Kaffeebecher, ins Portemonnaie.

  • Sprechen Sie abends über eine Sache, die Sie am Tag am anderen wertgeschätzt haben, auch wenn es eine Kleinigkeit ist.


Orientierung und Klarheit: Den Ausgang aus dem Labyrinth finden

Beziehungsstress fühlt sich oft wie ein Labyrinth an. Sie drehen sich im Kreis, kommen immer wieder an denselben Punkt. Was hilft in solchen Momenten? Klare Worte, offene Fragen, echte Neugier. Suchen Sie gemeinsam nach neuen Wegen, statt sich gegenseitig für alte Fehler zu verurteilen.

Praxisbeispiel:
Ein Paar, das seit Monaten immer wieder dieselben Konflikte hat, entscheidet sich, gemeinsam mit einem neutralen Dritten – einem Coach, einer Paartherapeutin – die Dinge anders anzugehen. In der Sitzung stellt die Beraterin eine Frage, die beide noch nie bedacht hatten: „Was würde Ihre Beziehung brauchen, damit Sie sich beide sicher und angenommen fühlen?“
Diese Frage eröffnet einen neuen Raum. Statt weiter im Problem zu kreisen, entsteht eine neue Perspektive.

Impulse für Ihren Alltag:

  • Machen Sie einen Abend aus, an dem Sie gemeinsam Fragen stellen, ohne sofort Lösungen finden zu müssen. Beispiele: „Was hat dich heute zum Lächeln gebracht?“ „Welche Sorge trägst du gerade mit dir herum?“

  • Trauen Sie sich, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn Sie das Gefühl haben, alleine nicht weiterzukommen. Ein neutraler Blick von außen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut und Verantwortungsbewusstsein.


Entwicklung und Hoffnung: Paare in der Krise haben die Chance auf Wachstum

Auch wenn es schmerzt: Konflikte sind nicht das Ende. Sie sind ein Wendepunkt – eine Einladung zur Veränderung, Tiefe und neuen Nähe. Die wichtigste Frage ist nicht: „Warum passiert uns das immer wieder?“, sondern: „Was wollen wir daraus machen?“

Praxisbeispiel:
Nach einer längeren Phase der Distanz entdecken Anna und Tom, dass beide in alten Mustern feststecken. Anna hat in ihrer Herkunftsfamilie gelernt, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Tom hingegen wurde in seiner Kindheit immer wieder laut, um gehört zu werden. Erst als beide bereit sind, diese Muster zu reflektieren, gelingt es ihnen, alte Verletzungen zu heilen – und einen neuen Weg als Paar zu finden.

Impulse für Ihren Alltag:

  • Schreiben Sie jeder für sich auf: „Was habe ich aus unserer letzten Krise über mich gelernt?“ Teilen Sie Ihre Erkenntnisse in einem ruhigen Moment.

  • Vereinbaren Sie kleine Rituale, um aus der Krise zu lernen: Ein gemeinsamer Spaziergang, ein regelmäßiges Beziehungsgespräch oder eine neue Wochenstruktur.


Sie sind nicht allein – Ihr Schmerz darf gesehen werden

Vielleicht denken Sie gerade: „Ich bin mit meinen Sorgen und Ängsten ganz allein.“ Doch das stimmt nicht. Ihre Gefühle sind berechtigt, sie dürfen gesagt, gehört und gehalten werden. Als Beziehungsexpertin, Mutmacherin und Brückenbauerin ist es mein Anliegen, Sie auf Ihrem Weg zu begleiten – klar, direkt, empathisch und wertschätzend.

Praxisbeispiel:
Viele meiner Klientinnen und Klienten berichten zu Beginn, dass sie sich schämen, Hilfe zu suchen. Sie fühlen sich schwach, weil sie „es alleine nicht schaffen“. Doch nach wenigen Sitzungen spüren sie: Es ist entlastend, verstanden zu werden. Es ist mutig, Hilfe anzunehmen. Es ist heilsam, sich mit den eigenen Themen nicht länger zu verstecken.


Konflikte als Chance: Der Weg in eine neue Zukunft

Konflikte sind Chancen, sich selbst und den anderen neu zu entdecken. Sie sind nie das Ende, sondern grundsätzlich ein Anfang. Trauen Sie sich, ehrlich zu sein. Fordern Sie Wertschätzung ein. Lassen Sie sich helfen. Und glauben Sie daran: Ihre Beziehung kann wachsen – gerade dann, wenn es schwierig wird.

Impulse für Ihren Alltag:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Partner offen über Ihre Wünsche und Ängste.

  • Holen Sie sich Impulse aus Podcasts, Büchern oder Beratungsgesprächen.

  • Entwickeln Sie gemeinsam eine Vision für Ihre Beziehung: Wo wollen Sie in einem Jahr stehen?


Ihr nächster Schritt:
Sie möchten endlich einen neuen Weg einschlagen und das Gefühl von Verbundenheit, Wertschätzung und Sicherheit zurückgewinnen? Dann lade ich Sie herzlich ein:
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Sabine Lahme

Beziehungs-Coach mit jahrelanger Erfahrung als geprüfte Psychologische Beraterin. Systemischer Coach für die Bereiche private Partnerschaft, berufliche und private Entwicklung, Unternehmens-Coach, Management-Coach, Fach- und Führungskräfte-Coach, Expertin bei Ehekrisen, Paarkonflikte und Beziehungsproblemen, zertifizierte Mediatorin sowie Resilienztrainerin.